März 2022
Wer gedacht hat, mit der Pandemie wäre die Menschheit gestraft genug, wurde in kürzester Zeit eines anderen belehrt. Wir wurden von einer wirklichen und grauenhaften Katastrophe überrannt.
Ein alter weißer Mann hat beschlossen einen Krieg anzufangen, denn er beschönigend eine notwendige militärische Operation benennt.
Menschen sind auf der Flucht, werden verletzt oder getötet. Ihr Zuhause, Krankenhäuser, Schulen, Denkmäler und Spielplätze wurden bereits dem Erdboden gleichgemacht. Ein Menschenstrom ergießt sich über die angrenzenden Länder. Unvorstellbar für mich welche Angst und Verzweiflung in ihnen vorherrschen mag.
Es ist unglaublich berührend zu sehen wie sich die Nachbarländer der Ukraine öffnen. Selbst nicht wohlhabende Länder wie Polen, Ungarn, die Slowakei, Moldawien und Rumänien versorgen mit großen Engagement die Flüchtlingsströme und leiten sie weiter. Ein humanitärer Kraftakt ohne Gleichen. Aber wie soll das nur weiter gehen?
Ich weiß gar nicht wie ich diesen Blog fortführen soll. Es erscheint fürchterlich trivial mich über rhythmische Schwierigkeiten zu grämen, wenn es Menschen gibt die ihr Leben riskieren, weil sie ihr Land verteidigen wollen und müssen. Die ihr kleines privates Leben so gerne in Ruhe und Frieden führen wollen; die der Krieg nun in fremde Länder mit einer unverständlichen Sprache geworfen hat. Familien werden auseinander gerissen. Junge Menschen die sich verliebt haben, voneinander getrennt. Kinder vermissen ihre Kuscheltiere. Künstler können ihre Werke nicht beenden. Landwirte bauen ihre Ernte nicht an.
Einer meiner Patienten war Bauer, er sagt das dieses Land so unendlich fruchtbar sei. Der Mutterboden wäre doppelt so hoch wie bei uns. Nun liegen Bomben und tote Menschen in der Erde.
Es ist entsetzlich.