September 2019
Tja. Der Titel für den Header ist eindeutig geklaut. Ist von einer dieser kleinen Kompositionen die mir mein neuer und gleichzeitig altvertrauter Pianodozent als Willkommensgruß zum Bearbeiten überreicht hat.
Offenbar war es schwierig einen Berufsdozenten mit freien Terminen für mich zu finden. Ich schrieb vor den Sommerferien an die Neue Jazzschool, dass sich der Dienstag Nachmittag als günstig für mich erwiesen hat. Am besten zwischen 14 und 16 Uhr. Danach habe ich immer noch gute Zeit rechtzeitig meinen Abenddienst anzutreten, falls dieser auf einen Dienstag fallen würde. Ansonsten kann ich nach dem Unterricht meine Mutter besuchen, in der Bibliothek neue Bücher ausleihen und danach noch als schönen Ausklang des Tages in den Dienstagschor gehen.
Halben Schock erlitten als Antwort vom Sekretariat kam: „Wäre ein Termin am Donnerstag Abend um 18:45 Uhr auch eine Alternative für Sie???“ Abgesehen von einer festen monatlichen Fortbildung am Donnerstagabend würde ich ungern einen weiteren Abend mit einem festen Termin blockieren.
So vergingen die Ferien, beschäftigt war ich ja reichlich mit der Jäzzchen Schule. Am Tag vor Schulbeginn an der BFS wurde ich darüber informiert das mein geduldiger Pianodozent sich bereit erklärt hat, mich noch eine Weile weiter zu unterrichten. Ich habe mehrere Male angebracht, das ich sehr sicher bin das er sich lieber um seine Gitarrenschüler kümmern möchte. „Ja ja, das wissen wir. Aber es ist bereits alles mit Dozent und Leiter der Schule abgesprochen. Keine Sorge. Alle sind einverstanden. Sie auch?“
Als später mein Dozent anrief um die Uhrzeit festzulegen, war meine erste ernstgemeinte Frage mit wieviel sie ihn bestochen haben, damit er mich weiter unterrichten wird.
Aber natürlich freue ich mich über diese Wendung. Hatte mir schon gedacht das ich diesen stillen und klugen Jungen mit seinen kleinen selbstkomponierten, wunderschönen und musikalischen Miniaturen vermissen würde.
Trotzdem frage ich mich ob `keine freien Termine´ der wirkliche Grund war, das sich niemand anderes gefunden hat um mir Stunden zu erteilen. Sondern eher weil ich zu untalentiert, zu alt, zu langsam, zu nervös ect.pp bin. Das hat sich möglicherweise in der Schule schon herumgesprochen. Nicht ausgeschlossen das eine regelmäßige Zusammenkunft an der Neuen Jazzschool stattfindet, in der die Fortschritte oder Probleme mit den Schülern besprochen werden. Und daraufhin alle möglichen Kandidaten müde abgewunken haben. Und mein junger Dozent von oben verpflichtet wurde, es weiterhin mit mir auszuhalten. Das werden schöne Ferien für ihn gewesen sein!
Diese Gedanken die da an der Oberfläche auftauchen - meine üblichen Selbstzweifel. Nichts neues. Alles andere wäre nicht ich. Schrecklich. Energieraubend. Und eigentlich total überflüssig. Irgendwann sollte/muss ich doch alt genug sein, um dieses Verhalten ablegen zu können.